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Asyl-Erstaufnahme wird nach Randalen nach Kempten verlegt
Autor: ADM am 23.03.2018 - 11:05

Seit Langem war die Situation in der Donauwörther Einrichtung angespannt. Nun wird sie geschlossen. Stattdessen wird es einen neuen Standort im Allgäu geben.

VON STEPHANIE SARTOR, PETER JANUSCHKE UND BARBARA WÜRMSEHER

Fliegende Flaschen und Stühle. Polizisten, die mit kochendem Wasser und mit Eisenstangen bedroht wurden. Und am Ende 30 festgenommene Flüchtlinge. Durch die Randale war die Asyl-Erstaufnahmeeinrichtung in Donauwörth erst vor wenigen Tagen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Innenminister Joachim Hermann reiste an und versprach mehr Sicherheitskräfte. Am Mittwoch meldete sich nun die Kommunalpolitik zu Wort und gab bekannt: Die Unterkunft, in der die Situation seit Monaten angespannt ist, wird zum 31. Dezember 2019 geschlossen und in Kempten neu eingerichtet.

An diesem Plan haben Landrat Stefan Rößle, Donauwörths Oberbürgermeister Armin Neudert und der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler seit Monaten gearbeitet. Nun hat Sozialstaatssekretär Johannes Hintersberger den Politikern die Schließung fest zugesagt – eine seiner letzten Amtshandlungen. Denn seit Söders Kabinettsumbildung ist Hintersberger nicht mehr Teil der Staatsregierung.

Erstaufnahmeeinrichtung wird bis Ende 2019 nach Kempten verlegt

Die intensiven Gespräche mit dem Sozialministerium haben nicht nur zur Schließung der Erstaufnahme geführt, sondern auch zu einer Grundsatzentscheidung. "Staatssekretär Hintersberger hat uns zugesagt – auch schriftlich fixiert –, dass es im Anschluss keine Erstaufnahmeeinrichtung mehr im Landkreis geben wird – auch nicht an anderer Stelle", äußert sich Landrat Rößle in einer Pressemitteilung.

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Die nun getroffene Vereinbarung sieht vor, dass der Landkreis für den Wegfall der Einrichtung in der ehemaligen Kaserne mit 1000 Plätzen landkreisweit 500 neue Plätze schafft – allerdings eben nicht in einer Großunterkunft, sondern in mehreren dezentralen Einrichtungen. Vorzugsweise geht es dabei um anerkannte Flüchtlinge und um Asylbewerber in Gemeinschaftsunterkünften. Für Oberbürgermeister Neudert ein Erfolg. "Es ist der Charakter einer Erstaufnahmeeinrichtung mit vielen hundert untergebrachten Menschen, die uns Schwierigkeiten insbesondere auch in großen Teilen des Stadtgebietes macht und machte."

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de/donauwoerth/